Geschichte

Es war einmal...

So beginnen die meisten Geschichten auch die der Wolf Wohnwagen. Und es begab sich, daß der 1914 geborene, ehemalige Offizier Wolfgang Bartsch nach dem 2. Weltkrieg keine Arbeit hatte.

Er wußte aber was den Menschen in den Nachkriegsjahren fehlt und begann 1949 in seinem Haus in Laudenbach an der Bergstrasse mit der Fertigung von Motorradmützen und Motorradbekleidung. Das Geschäft lief gut, man mußte Schicht arbeiten um der Nachfrage gerecht zu werden. Die fahrenden Händler warteten oft schon frühmorgens vor der Tür, um die Produktion der vergangenen Nacht aufzukaufen.
Die Firma hieß schon damals Wolfbart, einer Abkürzung von Wolfgang Bartsch.

Die Bedürfnisse der Motorradfahrer stiegen, man wollte die Welt erkunden, und dazu benötigte man ein Zelt. Wolfbart fertigte von nun an auch Zelte. Zunächst kleine 2 Mann Zelte die man aufs Motorrad packen konnte und später auch Steilwandzelte für die ganze Familie.

1959 kam für Wolfbart der logische Schritt vom Zelt zum Wohnwagen. Der erste Wolf wurde in der Textilfabrik in Handarbeit zusammengebaut. Als er fertig war und er ins Freie sollte stellte man fest, daß die Tür einfach zu klein war. Kurzerhand vergrößerte Wolfgang Bartsch die Öffnung mit Hilfe eines Vorschlaghammers. 

Die Fertigung von Wohnwagen erforderte natürlich auch eine größere Produktionsstätte. So baute Wolfgang Bartsch hinter dem Haus eine damals hochmodern eingerichtete Fabrikationshalle für Wohnwagen. Hier rollten zuerst die Wolf I Modelle und später auch die Wolf II vom Band.
Aber auch diese Fabrik platze bald aus allen Nähten und so wurde nach langen Verhandlungen mit der Gemeinde, über der Bahnlinie eine neue Produktionshalle errichtet.

Ein weiteres Mal bewies Wolfgang Bartsch seine goldene Nase, als er mit dem französischen Hersteller der Erka Anhänger einen Alleinvertriebsvertrag für Deutschland unterschrieb. Die fortan Erka-Wolf genannten Anhänger verkauften sich fast von alleine, da jedermann Transportprobleme zu bewältigen hatte und die Erka-Wolf Anhänger preiswert angeboten werden konnten.

Anfang der siebziger gab es einen Wandel, man war für einen Großbetrieb zu klein und für einen Kleinbetrieb zu groß geworden. Wolfgang Bartsch verkaufte 1974 seine florierende Firma an den Konkurrenten Knaus.
Knaus fertigte Anfangs noch in Laudenbach die Wolf Wohnwagen weiter, später dann in Ochsenfurt noch einige Jahre eine Produktlinie mit dem Namen “Wolf”. Doch nach ein paar Jahren verschwanden Wolf und Wolfbart langsam aus der deutschen Wohnwagenszene. Auch die Fertigungshallen in Laudenbach sind inzwischen der Wohnbebauung gewichen.

Wolfgang Bartsch zog sich ins Privatleben zurück, baute ein Ferienhaus in der Lüneburger Heide und frönte seinen Hobbies. Er verstarb im Februar 1999.